Samstag, 1. März 2014

[REZENSION] Dancing Jax - Zwischenspiel



Titel: Dancing Jax - Zwischenspiel
Originaltitel: Freax and Rejex
Autor: Robin Jarvis
Teil einer Serie: 2/3
Seiten: 541
Preis: 14,95€
Kaufen: Zwischenspiel
Bewertung: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥



An die, die noch immer um jeden Preis Widerstand leisten (ich weiß, ein kleiner, verstreuter Haufen existiert noch), entweder weil ihr einen eisernen Willen habt oder einfach das Glück, so wie ich immun gegen diesen Wahnsinn zu sein: Ich rate euch dringend, das Land zu verlassen! Verschwindet von da. Ihr könnt nichts mehr ausrichten. Vor einigen Monaten tauchte ein merkwürdiges altes Buch in einer britischen Kleinstadt auf und zog all jene, die es lasen, in seinen Bann. Inzwischen wurde das Buch in großem Stil veröffentlicht und ganz Großbritannien ist ihm verfallen. Diejenigen, die sich seinem Einfluss widersetzten, wurden getötet. Doch es gibt einige, auf die das Buch keine Wirkung hat. Sie werden Abtrünnlinge genannt, werden verfolgt und gejagt, auch von ihren eigenen Familien und Freunden. Dies ist ihre Geschichte.
Dancing Jax „Zwischenspiel" ist der zweite Band einer Trilogie. Der Titel des ersten Bandes lautet Dancing Jax „Auftakt“.


Ich liebe, liebe, liebe die deutschen Cover von Dancing Jax!! Das Kartenthema, alles in schwarz, weiß und rot gehalten, die Mischung aus Fantasy-Elementen mit einem gewissen Gruselfaktor – alles passt perfekt zu der Reihe!
Dagegen finde ich die englischen Cover sogar richtig hässlich, obwohl diese auch echt gut passen.


Und wieder ein neuer Blog-Versuch.

 
Dieses Buch ist böse…
Keiner ist vor ihm sicher. 
Sein dämonischer Fluch
kann jeden treffen.
Flieh, solange du noch kannst! 

Nachdem ich vom ersten Teil der Reihe im wahrsten Sinne des Wortes einfach weggeflasht wurde, konnte ich es kaum erwarten, den zweiten Band in den Händen zu halten. Für mich war Der Auftakt definitiv das beste Buch, welches ich im Jahr 2012 gelesen habe.
Also waren die Erwartungen an den zweiten Teil auch dementsprechend riesig.
Doch kaum hielt ich Zwischenspiel in den Händen, traute ich mich einfach nicht es zu lesen. Was wenn es eine furchtbare Enttäuschung werden würde? So lag das gute Stück fast ein halbes Jahr auf meinem SUB, bis ich endlich die erste Seite des Buches aufgeschlagen und es erst nach der letzten Seite wieder weggelegt habe. Zwar hat sich der Anfang als etwas schwierig gestaltet. Unter anderem wegen der merklich kleineren Schrift als im ersten Band, aber auch weil es um ehrlich zu sein etwas schwer fiel sich in die Story hineinzufinden. Das änderte sich aber nach nur wenigen Seiten und die Mühe wurde wirklich belohnt!
Zwar merkt man deutlich, dass der zweite Teil im wahrsten Sinne des Wortes „nur“ ein Zwischenspiel ist, aber das macht dieses Buch nicht weniger gut. So erfährt man nur am Rande kleine Informationen zu den Hauptcharakteren aus dem ersten Band und bekommt auch nur einen kleinen Einblick in das Geschehen auf der ganzen Welt. Aber das störte mich zu keinem Zeitpunkt der Geschichte, da die Spannung von vorn bis hinten gehalten wurde.
Viel mehr ist hier der Mittelpunkt ein Camp für Jugendliche in dem die Abtrünnigen, die Nichtgläubigen, gefangen gehalten werden. Hier sollen sie bekehrt und auf den richtigen Weg nach Mooncaster geleitet werden. Zu Beginn scheint noch alles harmlos und gleicht eher einer Jugendherberge, aber nachdem klar wird, dass sich einige der Kinder nicht bekehren lassen, beginnt ihre Welt zu kippen und sie finden sich in einer Spirale aus Gewalt und Hoffnungslosigkeit wieder.

Wenn ich die Geschichte mit nur einem Wort beschreiben müsste, wäre es: Düster.
Ich glaube ich habe noch kein Buch gelesen, in dem ich so oft „Oh nein, jetzt auch das noch!!“ dachte. Die Fortführung des ersten Teils ist Robin Jarvis wirklich einfach nur grandios gelungen. Von der ersten bis zur letzten Seite ist die Geschichte spannend, makaber und durch und durch gelungen.
Doch dank des ziemlich nüchternen Schreibstils bewahrt man als Leser dennoch die nötige Distanz. Was bedeutet, man fühlt sich zwar in das Geschehen hineingezogen, aber stets als Betrachter, der genauso nüchtern auf die Handlungen der einzelnen Charaktere hinabblickt. Zeitweise kann man einfach nicht fassen, was der Autor den Figuren da antut, fühlt sich aber einfach machtlos.
Bereits im ersten Buch hat mich dieser Schreibstil sehr fasziniert. Man ist schockiert, kann aber einfach nicht aufhören zu lesen.

Robin Jarvis hat genau das richtige Maß gefunden, wie man den Leser mit vielen Details konfrontieren kann, ohne dass man ihn sprichwörtlich überrennt. Auch hier gibt es eine Masse an Charakteren, an die man sich erst einmal gewöhnen muss, aber die alle für sich bei der Umsetzung der Handlung eine mehr oder weniger große Rolle spielen. Was wirklich gut an den einzelnen Figuren gefallen hat war, dass wirklich jede von Ihnen eine Entwicklung durchmacht, die mich teilweise vollkommen überrascht hat. Dazu kommt noch, dass die Figuren alle etwas zwischen 8 und 16 Jahren als sind. Sie reagieren besonders empfindlich auf ihre gesamte Umgebung. Sie alle kommen aus unterschiedlichen Schichten und alle ihre eigenen traurigen Schicksale. Ihre Eltern sind bereits von Mooncaster besessen, ihre gesamte Umwelt hat sich verändert. Teilweise lechzen die Jugendlichen einfach nur nach Liebe, im Camp bekommen sie jedoch alles andere als das.  Hier wird dem Leser erst richtig die gesamte Tragweite von Dancing Jax klar. Nein, man beneidet hier wirklich niemanden.

Sehr schön finde ich auch, dass auch dieser Teil wieder teilweise mit Bilder aus dem Original Dancing Jax Buch bestückt ist. So sieht man zum Beispiel wie eklig die Punchinellos in Wirklichkeit aussehen. Zwar haben mir die Zeichnungen im ersten Buch deutlich besser gefallen, aber dennoch erzielte sie wieder ihre Wirkung.
Insgesamt sollte man auch bei diesem Teil wirklich gute Nerven haben. Einige Stellen sind so schockierend, dass man einfach nicht weiß, woher der Autor diese grotesken Ideen hat. Man sollte sich beim Lesen immer im Gedächtnis behalten, dass es immer noch schlimmer werden kann.
Das Ende des Buches macht erneut eindeutig Lust auf mehr. Ein kleiner leicht böser Cliffhanger wurde natürlich nicht vergessen, damit man es kaum erwarten kann den dritten Teil in den Händen zu halten, welcher im April auf Englisch erscheinen wird.
Ich jedenfalls warte mit Spannung auf die Fortsetzung und weiß jetzt schon, dass Dancing Jax – Fighting Pax mit Sicherheit wieder ein wahres Fest werden wird!


 

Ein grandioses Zwischenspiel! Robin Jarvis hat eine groteske, spannende Fortsetzung von Der Auftakt geschrieben, die man kaum aus der Hand legen kann.
Man sollte auf jeden Fall starke Nerven für dieses Buch haben und sich vielleicht mit den Charakteren nicht zu sehr anfreunden. Wer gerne geschockt wir und auf spannende Geschichten steht, dem kann ich Dancing Jax absolut empfehlen!

Von mir gibt es dafür zehn von zehn Cupcakes!

 

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