Dienstag, 18. Juni 2013

[REZENSION] Selection




Titel: Selection
Originaltitel: The Selection
Autor: Kiera Cass
Genre: YA
Seiten: 368
Preis: 16,99€
Kaufen:  Selection
Bewertung: ♥♥♥♥♥♥••••


Die Chance deines Lebens?
35 perfekte Mädchen und eine von ihnen wird erwählt. Sie wird Prinz Maxon, den Thronfolger des Staates Illeá, heiraten. Für die hübsche America Singer ist das die Chance, aus einer niedrigen Kaste in die oberste Schicht der Gesellschaft aufzusteigen und damit ihre Familie aus der Armut zu befreien. Doch zu welchem Preis? Will sie vor den Augen des ganzen Landes mit den anderen Mädchen um die Gunst eines Prinzen konkurrieren, den sie gar nicht begehrt? Und will sie auf Aspen verzichten, ihre heimliche große Liebe?


Tja, was soll ich dazu groß sagen? Dieses Cover gehört ABSOLUT zu meinen Favoriten. Ich habe das Buch nur wegen dem Cover sofort gekauft, ohne zu wissen, worum es eigentlich geht. (Dämlich, ich weiß =D ) Türkisblau gehört sowieso schon zu meinen Lieblingsfarben und dann auch noch in Kombination mit diesem wunderbaren rüschigen Kleid… Für mich ist das Cover einfach P.E.R.F.E.K.T.
Und es passt natürlich auch sehr gut zur Geschichte. Das Bild einer Prinzessin, die etwas anders ist, als man vielleicht erwartet, kommt dadurch sehr gut zu Geltung.


Meine Mutter war völlig ekstatisch, als wir den Brief bekamen.


Ich muss ehrlich sagen, dass es mir etwas schwierig fällt, dieses Buch zu bewerten, da es doch so ganz anders ist, als die Bücher, die ich üblicherweise lese. Die hier aufgebaute Spannung war nicht die Art Spannung, von der man gefesselt ist, und mit schwitzigen Patschehändchen eine Seite nach der anderen umblättert und die ganze Zeit nur denkt „Oh nein, wieso das denn?!“ Es war eher die Art von Spannung, bei der man sich ein Popcorn nach dem anderen reinstopft, wie man es abends vorm Fernseher tut, wenn mal wieder ein Katherine Heigl Film läuft.
Wie man schon in der Inhaltsbeschreibung lesen kann, nimmt America an einem Casting teil, wodurch der Prinz von Ileá seine zukünftige Gemahlin finden möchte.  Zu Beginn redet America sich zunehmend ein, dass sie an dem Casting gar nicht teilnehmen will, sondern dies nur auf Grund eines Versprechens gegenüber ihrer Mutter und ihrem heimlichen Geliebten Aspen tut.
Ileà besteht aus den Überresten Amerikas und wird von einem Kastensystem beherrscht, an dessen Spitze die Königsfamilie, Kaste 1, steht. America selbst gehört der 5. Kaste an, insgesamt gibt es 8 (sowie einige, die gar keiner Kaste angehören).  Sie erhofft sich durch den Aufstieg in eine höhere Kaste bessere Chancen für sich und ihr Leben. Aspen allerdings gehört der 6. Kaste an, und es ist ein Frevel, wenn eine Frau einen Mann aus einer unteren Kaste heiratet, weshalb die Beiden ihre Beziehung geheim halten müssen.
Soviel erfährt man gleich zu Beginn des Buches. Die Beziehung zwischen Aspen und America mag ich eigentlich sehr gern, auch wenn ihr Streit, dessen Folgen America bis zum Rest des Buches prägen, für mich etwas sehr gekünstelt scheint, obwohl die Gründe hierfür von beiden Seiten nachvollziehbar sind. (Ich möchte hier nicht spoilern, deshalb gehe ich nicht weiter darauf ein.) Die Beiden kennen sich seit mehreren Jahren und sind seit 2 Jahren ein Paar. Ihre Einzigen Zusammenkünfte finden um Mitternacht in einem Baumhaus statt und man merkt bei jeder Begegnung, wie sehr sich die beiden begehren. Wobei man hier keinesfalls mit Kitsch und Schnulz überschüttet wird. Es ist einfach schön zu lesen, wie sich die Beiden verstehen.
America macht sich zu Beginn des Buches nicht viele Hoffnungen überhaupt am Casting teilnehmen zu dürfen, geschweige denn, dass sie sie zu einer der Besten gehören könnte. Sie wirkt wie jemand, der weiß, was sie vom Leben will. Sie singt sehr gern, verdient damit auch ihr Geld, und wünscht sich beinahe nichts sehnlicher, als dass es ihrer Familie besser geht, als im Moment. Für mich wirkt sie wie ein sehr bodenständiger Charakter.
Der einzige Punkt, der mir an ihrem Charakter sehr missfallen hat, war ihr Umgang mit dem Prinzen, wofür es bei mir einen ganzen Cupcake Abzug in der Gesamtwertung gibt.
Ganz ehrlich? Das Mädchen kommt in den Palast und trifft als erstes auf den Prinzen persönlich. Selbst wenn ihre Situation eine besondere ist und sie eigentlich gar nicht dort sein möchte, mangelt es mir beinahe die ganze Zeit über an einer gewissen Art von Respekt von ihrer Seite aus. Zwar wird immer wieder betont, dass die beiden gute Freunde sind, wie welche, die sich ab und an mal zu einem Bierchen treffen, dennoch finde ich Amercias Verhalten von Beginn bis fast zum Ende des Buches hin ihm gegenüber einfach echt…krass. Wenn sie wirklich in diesem System aufgewachsen ist, dann müssten ihr doch richtige Umgangsformen beigebracht worden sein, die sie offensichtlich beim Betreten des Palastes einfach über Bord geworfen hat. Ja, America ist ein ganz besonderes Mädchen, dass sich von niemandem etwas sagen lässt, die ihren eigenen Kopf hat und überhaupt TOTAAAL anders ist als alle anderen (wie sämtliche Protagonisten natürlich). Trotzdem könnte ihr ruhig mal jemand beibringen, wie man sich einem Prinzen gegenüber verhält.
Deshalb war mir etwa ab Mitte des Buches America nur noch halb so sympathisch wie zu Beginn.
Prinz Maxon ist der einzige Sohn des Königspaares und der Grund für die gesamte Geschichte. Man erfährt in seinen Gesprächen mit America einiges über seinen Charakter und lernt ihn als einen nach außen hin starken, aber im Inneren sehr schüchterne und im Umgang mit Frauen sehr unerfahrenen Charakter kennen. Im Laufe des Buches ist er mir mit seiner etwas tapsigen Art sehr ans Herz gewachsen.

Mich persönlich hat Selection insgesamt gut unterhalten. Das Buch kann durchaus mal kurz zwischendurch gelesen werden und es werden viele Dinge angeschnitten, die sehr viel Potential haben und die ausgebaut sicherlich einiges hermachen können. Denn trotz dem vorherrschenden Prinzessinnenthema, handelt es sich dennoch um eine Dystopie.
Dieser mangelt es im Moment für mich allerdings momentan leider sehr an Tiefe. Zwar werden einige Dinge kurz erläutert und angeschnitten, aber bis auf diese kurzen Momente, fühlte ich mich vom großen und ganzen her nicht wirklich wie in der Zukunft. Zwar taucht immer wieder das Thema einer Klassengesellschaft auf, aber es ist auch die Rede von 4 Weltkriegen und einem nicht mehr ganz vorhanden Amerika, was für mich den Schluss zulässt, dass sehr viel Zeit vergangen sein muss, zwischen unserem Heute und der Zeit, in der Selection spielt. Und dafür ist es für mich insgesamt vom dystopischen Hintergrund bisher einfach zu schlecht durchdacht. Ein Thema, dass mich die ganze Zeit beschäftige und wohl am besten verdeutlich was ich meine, ist, dass so viele Menschen dort noch Briefe schreiben. Zwar gehört America einer unteren Klasse an, und es ist irgendwo logisch, dass sie sich nicht die Kommunikationsmittel der oberen Klasse leisten kann, aber Briefe…? Das ist für mich irgendwie etwas unlogisch, bzw gehört ganz eindeutig besser ausgebaut. Zwar muss eine Dystopie zugegeben nicht immer hochtechnisch ausgebaut sein, aber man erwartet dennoch einen gewissen Grad an Veränderung, der für mich leider mit der bloßen Tatsache, dass Ileà entstand nicht gegeben ist.
Aber vielleicht geschieht das ja noch in den folgenden Bänden. Dies ist so ziemlich mein einziger richtig großer Kritikpunkt, weshalb ich dem Buch aber insgesamt gleich mal 3 Cupcakes abziehe.


Selection ist eine dystopisch angehauchte Buchversion des Bachelors, die durchaus ausbaufähig ist.  Wer ein leichtes Buch für zwischendurch sucht, und nicht unbedingt eine gut durchdachte Hintergrundgeschichte braucht, der ist mit Selection gut bedient.  Mir persönlich hat das Buch gut gefallen, nur wünsche ich mir in den nächsten Teilen ein wenig mehr Informationen zu den ganzen dystopischen Element der Reihe.
Von mir gibt es dafür insgesamt sechs von zehn Cupcakes.


 

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