Dienstag, 23. April 2013

[REZENSION] Beautiful Disaster




Titel: Beautiful Disaster
Originaltitel: Beautiful Disaster
Autor: Jamie McGuire
Genre: YA (?)
Seiten: 464
Preis: 9,99€
Kaufen: Beautiful Disaster
Bewertung: ♥♥♥♥♥•••••


Als sie Travis zum ersten Mal in die Augen blickt, ist nichts mehr wie zuvor. Abby fühlt sich unwiderstehlich von ihm angezogen, obwohl er alles ist, was sie nicht will: ein stadtbekannter Womanizer, arrogant, unverschämt – aber leider auch unverschämt sexy. Doch dann lässt Abby sich auf eine verhängnisvolle Wette mit ihm ein und gerät in ein gefährliches Spiel voller Hingabe und Leidenschaft, das sie bis an ihre Grenzen treibt…


Das Cover ist meiner Meinung nach wirklich unglaublich schön. …Sehr viel mehr will mir dazu auch gerade nicht einfallen, um ehrlich zu sein.  Schmetterling im Glas = hübsch. : D


Alles in dem Raum schrie mir entgegen, dass ich dort nicht hingehörte.


Dieses Buch hat unglaublich großen Zwiespalt in mir ausgelöst.
Doch zu aller Erst muss ich sagen, als ich dieses Cover gesehen habe, dachte ich mir „OH GOTT! Das musst du haben!“ Dann habe ich jedoch die Inhaltsbeschreibung gelesen und dachte mir nur: „OH GOTT! Ist das dämlich!“ …und sofort ist es trotz des echt schönen Covers recht schnell wieder in der Versenkung verschwunden und wurde nicht auf die Vorbestellungsliste gesteckt.
Doch dann habe ich recht viele Blogger von der englischen Version reden hören, die meinten, dass das Buch nicht viel mit der Inhaltsbeschreibung zu tun hat und es gaaaaanz anders ist. Tja, das habe ich natürlich mal geglaubt, denn das die Inhaltsbeschreibung einfach nur grottenschlecht ist, dass Buch dafür umso besser, wäre ja nicht das erste Mal gewesen. Und außerdem: DIESES COVER! Also ab auf die Vorbestellliste!
Ja gut. So anders als diese Inhaltsbeschreibung war die Geschichte dann im Endeffekt doch nicht, wenn ich jetzt im Nachhinein mal rekapituliere. Alles in allem fasst sie das Buch eigentlich recht gut zusammen.
Und obwohl ich absolut niemals freiwillig zu einer puren Liebesgeschichte greifen würde, hat mich dieses Buch einen Tag lang recht gut unterhalten. *hüstel* Ja, ich habe es verschlungen, und war ganz fix auf der letzten Seite angelangt. Trotz allem bin ich mir nicht sicher, ob ich die Message die das Buch übermittelt so richtig ist.
Aber von vorn: Abby begegnet Travis das erste Mal bei einem illegalen Kampf, wo er selbst im Ring steht und einen seiner Gegner niederschlägt. Natürlich wird auch Travis auf sie aufmerksam und beginnt sich fortan für sie zu interessieren. Am Anfang fand ich das auch noch recht niedlich, aber sehr bald hatte das ganze etwas mehr als stalkermäßiges an sich. Ich musste die ganze Zeit an einen Ausspruch denken, den ich bei How i met your mother gehört habe. Das genaue Zitat fällt mir nicht ein, aber es ging sinngemäß darum, dass wenn Person X etwas „romantisches“ für Person Y tut, weil er in sie verliebt ist, hängt es immer von Person Y und deren Empfinden ab, ob es gruselig oder süß rüberkommt. Wenn Person Y nicht in Person X verliebt ist, hat eben diese Geste sehr schnell etwas stalkermäßiges und düsteres.
Ich war definitiv nicht in Travis verknallt, und deshalb hatte für mich alles was er gemacht hat DEFINITIV etwas gruseliges! Spätestens bei der Szene, in der er Abby ganz stolz sein neues Tattoo präsentiert, hatte ich ihn definitiv als leicht psychotisch abgestempelt.
Travis bemüht sich sehr ungehemmt um Abbys Aufmerksamkeit seit ihrer ersten Begegnung. Sie selbst will ihm aber die kalte Schulter zeigen und macht überdeutlich, dass sie kein Interesse hat. Travis jedoch ist davon nur noch mehr angeturnt und bemüht sich umso heftiger sie rumzubekommen. Er selbst ist ein ziemlicher Aufreißer, und schläft mit jedem Rock auf dem Campus, weil alle ihn ziemlich scharf finden. (Ich dachte mir bei der Beschreibung von ihm um ehrlich zu sein nur: „Urgh~! Igitt!!“ Aber gut, jedem sein eigener Geschmack).
Im weiteren Verlauf der Geschichte verliert Abby dann eine Wette (die meiner Meinung nach selten dämlich ist). Wegen dieser Wette hat sie fortan mehr mit Travis zu tun und stellt sehr schnell fest, dass er eine nervige, aber auch eine ihr gegenüber sehr charmante Seite hat und fühlt sich – Überraschung – zu ihm hingezogen. Dann folgt ein sehr großes Drama, bei dem sie ihre Gefühle gar nicht verstehen kann und überhaupt würde ihre Beziehung ja nicht funktionieren, weil Travis sie nur als Freundin sieht, aber trotzdem mit ihr in einem Bett schläft. Überhaupt gibt es sehr viel Drama in diesem Buch. Einige sind besser gelungen, andere hingegen wirken sehr gekünstelt. Abby selbst hat zum Beispiel ein dunkles Geheimnis, weswegen die von zu Hause weggezogen ist und das sie hütet, wie ihren Augapfel. Die Auflösung dessen hätte ich mir übrigens bei so viel Drama auch etwas interessanter vorgestellt.
Die Liebesgeschichte zwischen den Beiden kommt nur recht langsam ins Rollen und um ehrlich zu sein war ich in der Mitte des Buches regelrecht genervt davon, dass Abby an ihrer Masche festhält, dass sie mit Travis nicht zusammen kommen will, weil sie doch so gute Freunde sind – die in einem Bett schlafen.

Abby ist für mich wahrlich kein einfacher Mensch. Zu Beginn ist sie ist sehr selbstbewusst und weiß, was sie will. Doch im Verlauf der Geschichte hatte ich immer mehr das Gefühl, dass sie viel zu naiv ist für diese Welt, in der sie lebt. Erst im Verlaufe der Geschichte erfährt man immer mehr Details über sie und ihre Vergangenheit. Ich hatte das Gefühl, dass sie eine sehr starke Persönlichkeit besitzt, die sich aber danach sehnt beschützt zu werden und trotz ihrem Drang nach Ruhe und Zufriedenheit nicht zufrieden ist, wenn sie diese gefunden hat. Für mich sind ihre Motive im Laufe der Geschichte immer unschlüssiger geworden, was bedeutet, dass sie einen sehr undurchsichtigen Charakter darstellt, den ich so nicht nachvollziehen konnte.
Travis hingegen ist ein klassischer Bad-Boy. Obwohl das nur auf die optische Beschreibung zutrifft, denn Travis hat unverkennbar ein Gewaltproblem, was meinen großen, GROOOOOOSSEN Zwiespalt in diesem Buch ausgelöst hat. Seine besessene Liebe zu Abby zeigt er darin, dass er in der Cafeteria jemanden verprügelt, weil er sein Täubchen dumm angemacht hat.  Klar, das macht man so.  Travis ist sehr schnell bereit Gewalt zu benutzen und das nicht nur im Ring unterhalb des Campus. Eine Stelle ist mir mehr als gut im Gedächtnis geblieben, nämlich Travis Reaktion nachdem Abby gegangen ist, ohne sich von ihm zu verabschieden:
America (Abbys Freundin, die ich übrigens wirklich richtig toll fand!): „Travis ist verdammt nochmal ein Wrack! Er weigert sich, mit uns zu reden, er hat die Wohnung verwüstet, die Stereoanlage durchs Zimmer geworfen…“ …. „Er hat Shep einen Kinnhaken verpasst, nachdem er sich zusammengereimt hat, dass wie beim Aufbruch geholfen haben. Abby! Bitte sag es mir! Die ganze Sache macht mir Angst!“
Desto intensiver die Beziehung der beiden wurde, desto krasser wurden auch Travis Gefühlsausbrüche in jegliche Richtungen, wenn es nicht so lief, wie er wollte. Er ist einfach nur besessen von Abby und das so sehr, dass es wirklich gruselig ist.
Mein Zwiespalt hierin besteht ganz deutlich, dass ich es nicht gut finde, dass Abby ihm trotz dieser Gewaltausbrüche und dieser unkontrollierten Reaktionen immer wieder verzeiht und sie ihn immer wieder zu sich zurück nimmt. Das Buch vermittelt somit, dass es okay ist, wenn dein Freund mal durchdreht und anderen blutige Nasen verpasst, solange er nett zu dir ist. Natürlich ist es nicht möglich, dass er auch irgendwann ausrastet und seine Wut an dir auslässt. Nönö, das wird niemals passieren…
Ich muss sagen, dass ich trotz der heftigen Gewaltausbrüche den Sinn dahinter verstanden habe. Travis ist einfach ein sehr kaputter Mensch, der hofft, dass Abby ihn wieder ganz machen kann. Und Abby hofft natürlich auch, dass sie ihren Bad-Boy zähmen kann. Nur die Art und Weise wie es umgesetzt wurde, war mir teilweise etwas zu heftig.

Doch vielleicht sollte ich noch kurz zusammenfassen, wieso mir die Geschichte dann doch so gut gefallen hat, dass sie fünf Cupcakes verdient.
Zu aller erst: Nein, mich hat es nur auf Grund der Rezensionen von einigen Leuten an „Shades of Grey“ erinnert. Zwar habe ich dieses Buch nie gelesen, aber dort geht es sehr offensichtlich um Sex. Gut, der kommt in diesem Buch zwar ab und an vor, aber verläuft die Beschreibung dessen recht detaillos und nur oberflächlich. Genauso detailliert beschreibt Jamie McGuire auch die Kämpfe von Travis. Für mich war hier Sex eindeutig nicht das Hauptthema, sondern viel mehr die Liebesgeschichte dahinter. Und so wie alles verlief, würde ich dieses Buch nicht Mal ansatzweise als „erotische Literatur“ bezeichnen. Denn so viel passiert nun wirklich nicht! Jedenfalls dieses Nicht-an-Shades-of-Grey-Erinnern gibt dem Buch schon Mal einen großen Pluspunkt!
Trotz des groben Handlungsverlaufes, der ziemlich vorausschaubar ist, schlägt die Geschichte mit einigen Überraschungen auf, die man so nicht erwartet hätte – die allerdings auch ziemlich vom roten Faden ablenken und das ganze nah an die Grenze des Chaos bringen.  Aber hey, ohne Chaos keine Spannung! Und genau das ist es, was mich das Buch an einem Tag hat durchlesen lassen. Die Unterhaltung die uns hier geboten wird, ist zwar recht platt, aber dennoch will man einfach wissen, wie es weiter geht. Man will wissen, was es mit Abbys Vergangenheit auf sich hat, ob sie es schafft ihren Prügelknaben zu zähmen und ob die dämliche Wette ihr ganzes Leben verändern wird.
McGuire weiß, wie man dem Leser immer ein kleines Häppchen zuwerfen kann, damit dieser nicht aufhört zu Lesen und das Buch ratzfatz durchgelesen hat. Man kann das Buch nicht aus der Hand legen, bevor man nicht weiß, ob diese katastrophale Beziehung ein Happy End erleben wird. Daily-Soap im Buchformat sozusagen.
Das zeichnet auch den Schreibstil der Autorin aus. Er ist nicht besonders auffällig, aber sehr flüssig, liest sich einfach und ohne Stolpersteine. Wer jedoch nicht mit Kraftausdrücken klar kommt, für den ist „Beautiful Disaster“ vielleicht nicht unbedingt empfehlenswert.
Und ja, teilweise waren die beiden echt ein niedliches Paar. Solange es zwischen ihnen keinen Streit gab oder andere Gründe, weshalb Travis durchdrehen konnte. Jedoch kann ich nicht leugnen, dass das Ende dann doch einen Tick zu kitschig war. Das Liebesgesülze der Beiden war dann doch etwas too much.



Alles in allem fand ich die Geschichte eigentlich gut, solange zwischen Abby und Travis alles in Ordnung war. In allen anderen Situationen hat mein Moralkompass jedoch sehr hell aufgeleuchtet. Die Liebesgeschichte liest sich teilweise recht schön und das Buch erzählt eine Bad-Boy-Geschichte, die nicht chaotischer hätte sein können, die jedoch manchmal etwas zu heftig war. „Beautiful Disaster“ ist gut für zwischendurch, weil es sich sehr schnell lesen lässt. Wer leichte Unterhaltung mag und ein Auge zudrücken kann, in Sachen richtig und falsch, ist mit Beautiful Disaster gut bedient.

Von mir gibt es dafür fünf von zehn Cupcakes.
 



1 Kommentar:

  1. Hallo,

    habe deinen Blog eben gefunden, sieht echt "süss" aus hier bei dir. Zuckerflash ^_^

    Beautiful Disaster hat mich sofort gepackt, ich fand Travis zwar auch manchmal ein wenig *hust* weird.. aber ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen.

    Bin mal deine Leserin geworden, würde mich freuen wenn du bei mir auch vorbeischaust, vielleicht gefällt dir mein Blog ja auch? :o)

    LG Sarah
    rawrpunx.blogspot.co.at

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