Montag, 1. April 2013

[REZENSION] Die wundersame Geschichte von September, die sich ein Schiff baute und das Feenland umsegelte


 

Titel: Die wundersame Geschichte von September, die sich ein Shiff baute und das Feenland umsegelte
Originaltitel: The girl who circumnavigated fairyland in a ship of her own making
Autor: Catherynne M. Valente
Genre: All-Age Fantasy
Kaufen: Die wundersame Geschichte von September



 

Die 12-jährige September führt ein schrecklich langweiliges Leben in Nebraska, wo sie den lieben langen Tag nur gelb-rosa Teetassen abspülen und mit ihrem Hündchen spielen kann. Bis eines Tages der Grüne Wind auf seiner Leopardin der leichten Lüfte an ihr Fenster fliegt und sie zu einem großen Abenteuer ins Feenland einlädt. Tatsächlich wird Septembers Hilfe dringend gebraucht, denn im Feenland herrscht eine schreckliche Marquess, die nicht älter ist als September selbst. Sie verlangt von September, einen ganz besonderen Gegenstand aus dem gefährlichen Gespinstwald zu holen. Sonst will die Marquess das Feenland in einen langweiligen, phantasielosen Ort verwandeln und den Einwohnern das Leben zur Hölle machen – darunter auch Septembers neue Freunde, der bücherliebende Lindwurm A-bis-L und der blaue Dschinn Samstag. Mit viel Mut und noch mehr Herz stellt sich September ihrer schwierigen Aufgabe.

 

(Diese Kategorie werde ich zu Ehren dieser märchenhaften Buchgestaltung von nun an einführen!)
 
Das komplette Buch wurde illustriert von Ana Juan, deren Zeichnungen wirklich fantastisch gut zu der Geschichte um September passen. Auf dem Cover sieht man September, die einen übergroßen Schlüssel in der Hand hält und A-BIS-L, ihren treuen Lindwurm. Allein schon dieses Titelbild ist ein wahrer Eyecatcher. Die Schrift wurde liebevoll in eine Art festlichem Banner eingebettet und gibt dem Buch allein schon dadurch einen wahrhaft märchenartigen Charakter. Jedes Kapitel erhält zu Beginn zudem eine Illustration der Künstlerin, welche liebevoll gezeichnet sind und einfach nur großartig zu den jeweiligen Kapiteln passen. Die gesamte Aufmachung des Buches hat ihren vollkommen einzigartigen und kreativen Charme.
Allein schon aus diesem Grund wollte ich das Buch unbedingt als schöne Hardcover Ausgabe haben, noch bevor ich überhaupt wusste, worum es da eigentlich ging. Ein Blick hinein lohnt sich auf jeden Fall, wenn man vom bloßen Klappentext noch nicht ganz überzeugt ist, ob das Buch einen Platz im Regal verdient hat!
Der Titel ist zwar etwas schwierig zu merken, aber er passt einfach, wie auch die Illustrationen, perfekt zu der Geschichte.

 

Es war einmal ein Mädchen namens September, das hatte das Leben zu Hause bei ihren Eltern gründlich satt.

 

Es ist wirklich mehr als schwer dieses absolut fantastische Buch mit meinen eigenen Worten zu beschreiben. Catherynne M. Valente schafft es mit ihren unfassbar fantasiereichen Sprache und weitreichenden Ideen eine unglaublich magische Welt zu erschaffen, in deren Mitte sich die kleine September befindet. Die Magie in dem Buch ist wirklich etwas einzigartiges, die Geschichte ist skurril, teilweise bizarr, aber trotz allem dennoch einfach zuckersüß, dank des wunderbaren kindlichen Charmes der Protagonistin. Natürlich handelt es sich hierbei um ein Kinderbuch, aber eher von der Sorte wie „Alice im Wunderland“, oder „Der Zauberer von Oz“. Kinder werden es lieben und Erwachsene, die auf diesen Wunderlandflair stehen, werden hier ebenso gut in diesem Buch aufgehoben sein. Wer allerdings schon zu Alice im Wunderland keinen Bezug finden konnte, für den ist dieses Buch sicherlich nichts.

Die Geschichte beginnt damit, dass September von einem grünen Wind aus ihrem Haus auf eine fliegende Leopardin gelockt wird, die sie direkt ins Feenland bringt. Dort erfährt sie, dass das Feenland von der bösen Marquesse regiert wird, welche die Bewohner des Feenlandes unterdrückt. September beschließt mutig sich auf eine Reise zu begeben, deren Ausgang ihr noch mehr als ungewiss ist. Bereits nach kurzer Zeit trifft September auf viele Charaktere, die teilweise so skurril sind, dass man nur über sie schmunzeln kann. Da wären zum Beispiel die Hexen HALLO und LEBWOHL, die Schwestern sind und mit einem Mann, DANKESCHÖN, verheiratet sind – einem Wärwolf, der an siebenundzwanzig Tagen des Monats ein Wolf ist, sich jedoch bei Vollmond in einen Menschen verwandelt. Oder auch A-BIS-L, einem Lindwurm, dessen Vater eine Bibliothek war. Jeder Charakter ist wirklich einzigartig – ein anderes Wort will mir dafür einfach nicht einfallen. Oft kommt es in der Geschichte zu irren Szenen, bei denen ich mich fragte, woher die Autorin diese beinahe schon bodenlose Fülle an Kreativität gefunden hat. So etwas habe ich bisher noch nie gelesen, und wird mir wahrscheinlich auch so schnell nicht wieder unter die Finger kommen.
September selbst ist ein liebenswertes und für ihr Alter unglaublich kluges Kind, dass man sehr schnell ins Herz schließt und über das man oft ebenfalls nur schmunzeln kann.  Sie ist mutig, neugierig. Es ist wirklich interessant das Feenland mit den Augen eines Kindes zu sehen, dass macht das Buch noch um einiges außergewöhnlicher.
Die Geschichte ist einfach wunderschön und hat mich einfach mit ihrer Kombination aus dem wundervollen Schreibstil der Autorin in Verbindung mit den herrlichen Zeichnungen zum Kapitelbeginn sehr begeistert. Durch die mehr als bildhaften Beschreibungen der Autorin wird die Geschichte sehr lebendig und die Kombination aus leicht zu verstehender Sprache und wundervoller Prosa ist wirklich einzigartig und mach das Buch zu einem echten Juwel. Es steckt voller feiner Nuancen, die einem sehr schnell entgehen können und deshalb zum Mehrfachlesen einlädt.
Die Geschichte selbst ist außerdem bestückt mit Zitaten, die oft einen moralischen Aspekt enthalten. 

„Alle Kinder sind herzlos. Das Herz ist ihnen noch nicht gewachsen, nur deshalb können sie auf hohe Bäume klettern, schlimme Sachen sagen und so gewagte Sprünge machen, dass ausgewachsene Herzen vor Schreck flattern.“ 

Zugegeben, ist diese Weisheit etwas eigenwillig, aber dennoch einzigartig, und das gesamte Buch ist voll mit solchen liebevollen Ideen und Sätzen. Es ist absolut klar, dass Valente sehr talentiert ist. Sie schafft es mit solchen Dingen zwischen Feen und skurril hüpfenden Laternen zu jonglieren, ohne das die Moral dabei verloren geht.

Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht die Geschichte zu lesen und Septembers Entwicklung zu verfolgen, allerdings kann ich nicht bestreiten, dass ich manchmal nach nur wenigen gelesenen Seiten das Buch bei Seite legen musste, weil es manchmal einfach viel zu viel von allem war. Dadurch hat ist mein Lesefluss teilweise sehr ins Stocken geraten. Es tauchen immer mehr Wesen auf, die fantastisch beschrieben sind, mit vielen liebevollen Details und sonderbare Gegenden, die märchenhaft beschrieben wurden.
Aber irgendwie hatte ich zeitweise das Gefühl, dass mein Kopf mit zu viel Fantasie vollgestopft wurde, sodass teilweise für mich die wirklich wichtigen und wunderbaren Momente etwas untergingen. Das mag jetzt etwas merkwürdig klingen, aber wer das Buch gelesen hat, oder noch lesen wird, wird sicherlich wissen, wovon ich spreche. Die Handlung ist wirklich außergewöhnlich, die Geschöpfe märchenhaft und einzigartig, aber teilweise war es für mich ein echter Overkill.
Nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei um ein unglaublich wunderbares Buch, welches ich mit Sicherheit nicht so schnell, vielleicht auch niemals wieder vergessen werde.

 

Ein ausgefallenes Märchen, mit einer charmanten Protagonistin, die uns in eine Welt voller Magie entführt, die man so noch nicht erlebt hat. Einzigartig ist wirklich das Wort, welches dieses Buch am besten beschreibt. Es ist eine wunderbare Mischung aus Magie, Moral und Humor. Die Beschreibungen der Autorin sind märchenhaft und wirklich einzigartig, sie schafft unglaublich fantasiereiche Charaktere, die der Geschichte sehr viel Leben geben. Teilweise war für mich die Kreativität manchmal etwas zu viel des Guten, was jedoch nichts an der Tatsache ändert, dass die Geschichte um September einfach wunderbar und außergewöhnlich ist.
Von mir gibt es dafür neun von zehn Cupcakes.


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