Dienstag, 5. März 2013

[REZENSION] Dance of Shadows



 Titel: Dance of Shadows
Originaltitel: Dance of Shadows
Autor: Yelena Black
Genre: YA Fantasy
Kaufen: Dance of Shadows
 
 

Die New Yorker Ballettakademie verheißt die Erfüllung aller Träume. Für die junge Vanessa wird sie jedoch zum absoluten Albtraum, als sie ein dunkles Geheimnis entdeckt: Ihr eigenwilliger Tanzstil und eine bestimmte Schrittkombination öffnen das Tor in eine dämonische Welt! Ein Tor, das besser verschlossen bleibt ... --- Mit jemandem zu tanzen ist ein Akt des Vertrauens. Elegant und intim, ist man nah genug um sich zu küssen, nah genug, um den Herzschlag des anderen zu spüren. Aber für Vanessa ist tanzen tödlich und sie muss darauf Acht geben, wem sie ihr Vertrauen schenkt ... Vanessa Adler besucht eine Elite-Ballettschule dieselbe, in der auch ihre ältere Schwester Margret vor ihrem Verschwinden eingeschrieben war. Vanessa hat das Gefühl, dass sie den Ruhm und den Glanz ihrer Schwester niemals erreichen kann. Aber mit ihrem unwahrscheinlich roten Haar, ihrer hellen Haut, entwickelt sie eine äußerst anziehende Wirkung beim Tanzen und sie selbst verliert sich in der Musik, ihr Atem und die Welt um sie herum verwandeln sich. Bald schon zieht sie die Aufmerksamkeit dreier Männer auf sich: des herausragenden Zep, des geheimnisvollen Josh und des großen, rätselhaften Choreographen Joseph Zhalkovsky. Als Joseph sie einlädt, im Feuervogel mitzutanzen, hat sie keine Ahnung, in welche Gefahr sie sich damit begibt. Welche Kräfte dadurch freigesetzt werden ...


Im grellen Scheinwerferlicht warf Chloë einen langen Schatten auf die Bühne.


Dance of Shadows ist der Auftakt einer Serie und hat mich mit seiner interessanten Geschichte recht schnell in seinen Bann gezogen. Das Buch selbst ist mir sowohl bei vorablesen, als auch in der Verlagsvorschau von Bloomoon aufgefallen. Mit diesem wirklich wunderschönen Cover und dem dazugehörigen interessant klingenden Klappentext wird es wahrscheinlich sehr viele Käufer gefunden haben.

Das Cover ist – natürlich – kitschig, aber zum Thema des Buches sehr passend gewählt. Man bekommt einen guten Vorgeschmack auf das tänzerische und beflügelte Thema „Ballett“. Zu sehen ist ein tanzendes Mädchen, welches offensichtlich Vanessa darstellt, in einem Kleid aus Rosenblüten, vor einer Wand aus nebeligen Schatten. Das ganze Cover wirkt einfach traumhaft schön und gehört mittlerweile zu meinen Lieblingscovern.
Für mich selbst ist das Thema Tanzen und vor allem Ballett ein höchstinteressantes und spannendes Gebiet, wozu ich bisher zugegebenermaßen recht wenig Lesefutter gefunden habe. Der überaus gelungene Schreibstil der Autorin lässt auf eine sehr große Leidenschaft fürs Tanzen und die Magie schließen und schafft somit eine einfach unglaubliche Atmosphäre, die mich sehr in ihren Bann gezogen hat. Der Ausdruck „Sich im Tanzen verlieren“ wird hier in schriftlicher Art und Weise vollkommen neu geprägt. Yelena Black erschafft eine Mischung aus einer Paranormalen Welt, die auf die manchmal gnadenlose Welt des Balletts trifft. Und mitten drin findet man Vanessa, die versucht sich in beiden Welten zu Recht zu finden.

In der Geschichte selbst findet man vorrangig Passagen über das Ballett und über Vanessas Tanz und die Proben zum Feuervogel. Hier wurde eindeutig der Schwerpunkt gesetzt. Es läuft darauf hinaus, dass alle Schüler der New Yorker Ballett Akademie der Aufführung des Feuervogels entgegen fiebern. Und natürlich dürfen deshalb die Tanzszenen in dem Stück nicht zu kurz kommen. Yelena Black schafft es diese auch für Menschen, die nicht sonderlich mit dem Ballett vertraut sind, bildhaft zu formulieren. Es werden zwar einige Fachbegriffe verwendet, aber niemals so viele, dass man sich damit regelrecht erschlagen fühlt. Allerdings sollte man gewarnt sein, denn wer mit Ballett oder Tanzen im Allgemeinen nicht sonderlich viel anfangen kann, der wird mit Sicherheit von diesem Buch sehr enttäuscht werden!
Sehr schnell erfährt man, dass Vanessa vorrangiger Grund an die Schule zu gehen, das Verschwinden ihrer Schwester ist, welches sie selbst versuchen möchte zu ergründen. Im Laufe der Geschichte ist sie zwar stets darauf bedacht nach Hinweisen zum Verbleib ihrer Schwester zu stoßen, doch hat man das Gefühl, dass ihr diese eher vor die Füße geknallt werden, als das die aktiv danach sucht. Sie findet schnell heraus, dass ihre Schwester nicht die einzige Schülerin ist, die von der Schule verschwunden ist. Ihre Neugierde ist geweckt, aber auch hier wird die meiste Arbeit von ihren Freunden gemacht, und Vanessa ist mehr oder weniger die Person, die alles zusammenträgt.
Doch wie kann es sein, dass nach dem Verschwinden von so vielen Mädchen weder die Polizei, noch die Familie weitere Unternehmungen einleitet? Die Nachforschungen scheinen komplett eingestellt zu sein, und das ist bei so vielen Mädchen doch schon sehr verwunderlich, auch wenn dem Leser der Versuch einer Erklärung geliefert wird, hat mich diese dennoch nicht befriedigt.
Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, war, dass die Liebesgeschichte mehr als nur oberflächlich und beinahe etwas dumm ist. Sofort ist Vanessa in Zep verknallt, noch obwohl sie nicht einmal mit ihm gesprochen hat und merkwürdigerweise ist auch Zep sofort von ihr fasziniert. Für mich wirkt das Ganze von vorn bis hinten erzwungen. Die Beziehung ist ohne Substanz und daher nicht im mindesten nachvollziehbar. Sie ist einzig und allein Mittel um die Geschichte voran zu treiben und wenn man über die Substanzlosigkeit hinwegsehen kann, dann kommt man recht gut damit klar, da sie meiner Meinung nach zu keiner Zeit im Vordergrund steht.
Die Liebesgeschichte passt allerdings kein Stück zu Vanessa, die zwar ein wenig leichtgläubig und sehr naiv, aber dennoch sehr diszipliniert ist und sehr viel Durchhaltevermögen besitzt. Für sie steht ihr Balletttraining und die Suche nach ihrer Schwester stets im Vordergrund, was sie meiner Meinung nach für ihre 15 Jahre doch sehr erwachsen macht und es mich daher etwas wundert, dass sie sich sofort Hals über Kopf in den attraktivsten Jungen an der Schule verliebt.
Im Nachhinein finde ich die Liebesgeschichte der Beiden nicht sonderlich störend, da die kitschigen Szenen auf ein Minimum gehalten werden, aber diese macht Vanessa ein wenig unglaubwürdig.
Erst gegen Ende der Geschichte hin, kommen die Fantasy Fans noch auf ihre Kosten. Zwar fühlt Vanessa von Beginn an eine merkwürdige Aura und alles ist ein wenig schwammig, doch bis zum letzten Drittel des Buches ist die Geschichte alles in allem sehr real und sehr alltäglich.
Insgesamt ist die Geschichte sehr lang, zeitweise etwas langatmig, doch dies ist nur von kurzer Dauer. Erst gegen Ende hin erfährt man die Auflösung der vielen Rätsel, die man sich allerdings teilweise leider schon vorher selbst zusammen reimen konnte. Der Spannungsbogen ist zwar stetig steigend, aber die richtig große Überraschung fällt leider aus. Doch nach dem Lesen des Epilogs wird klar, dass Yelena Black sich genügend Stoff übrig gelassen hat, um die Geschichte in weiteren Bänden fortzuführen, was sicherlich genau wie dieser Band für Ballettfans sehr lesenswert sein wird.

Trotz allem muss ich sagen, dass ich mich mit dem Buch sehr gut unterhalten gefühlt habe. Das gewählte Thema ist in dieser Kombination sehr interessant und die anfänglichen Befürchtungen, dass hier eine Art Black Swan in Buchform vor mir liegt wurde sehr schnell zunichte gemacht. Die Idee die hinter der Geschichte steckt ist innovativ und sehr schön und ich hoffe stark, dass aus dem Potential in den darauffolgenden Büchern noch geschöpft wird. Dieses ist nämlich während der ganzen Geschichte für mich durchaus vorhanden. Vanessa ist – bis auf ihre Gefühle für Zep – eine sympathische Protagonistin, die man gern auf ihren Abenteuern begleitet.
Meine Neugierde auf Teil zwei ist jedenfalls geweckt!


Insgesamt mangelt es in der Geschichte manchmal an Logik, doch alles in allem finde ich das Buch recht gut gelungen. Für Fans des Tanzens ist es durchaus lesenswert, doch für alle anderen ist es sicherlich kein Must-Have. Wer sich allerdings für das Thema begeistern lassen möchte, ist dank dem fantastischen Schreibstil von Yelena Black hier sicherlich gut bedient!
Ich gebe dem Buch insgesamt sechs von zehn Cupcakes.

Vielen Dank an vorablesen für das Leseexemplar! =)

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