Titel: Doctor Sleep
Originaltitel: Doctor Sleep
Autor: Stephen King
Reihe: Teil 2
Spieldauer: 20 Std. 18 Min.
Sprecher: David Nathan
Kaufen bei Audible: Doctor Sleep
Bewertung: ♥♥♥♥♥♥♥♥••
Originaltitel: Doctor Sleep
Autor: Stephen King
Reihe: Teil 2
Spieldauer: 20 Std. 18 Min.
Sprecher: David Nathan
Kaufen bei Audible: Doctor Sleep
Bewertung: ♥♥♥♥♥♥♥♥••
Seiten: 704
Preis: 22,99€
Verlag: HEYNE
Kaufen bei Amazon: Doctor Sleep
Auf Amerikas Highways ist eine
mörderische Sekte unterwegs. Sie hat es auf Kinder abgesehen, die das Shining
haben. Stephen King kehrt zu den Figuren und Szenerien eines seiner
berühmtesten Romane zurück: Der Dreirad fahrende kleine Danny, der im Hotel
Overlook so unter seinem besessenen Vater hat leiden müssen, ist erwachsen
geworden. Aber die Vergangenheit lässt ihn nicht los, und wieder gerät er in
einen Kampf zwischen Gut und Böse. Die zwölfjährige Abra hat das Shining. Kann
er sie retten?
Ich liebe, liebe, liebe David
Nathan! ♥
Wenn
er ein Hörbuch liest, klingt es immer etwas, als würde Johnny Depp mir eine
Geschichte vorlesen. :D
Aber abgesehen von seiner super angenehmen
Stimme, liest David Nathan natürlich auch ganz ordentlich. Nicht umsonst ist er
einer der besten Sprecher Deutschlands und als Spezialist in Sachen Horror und
Spannung. Er liest fehlerlos und schafft es den Hörer zu fesseln, wie kein
anderer. Ich kannte ihn bisher schon von anderen Hörbüchern, da dieses jedoch
mein ersten von Stephen King war, bin ich jetzt vollkommen auf den Geschmack
gekommen. David Nathan + Stephen King, das ist einfach perfekt.
Am zweiten Dezember eines Jahres, in dem ein Erdnussfarmer aus Georgia
die Geschäfte im Weißen Haus führte, brannte das Overlook, eines der großen
Urlaubshotels on Colorado, bis auf die Grundmauern nieder.
Der kleine Junge aus Shining, Danny Torrence, oder mittlerweile bekannt als Dan Torrence, ist zurückgekehrt. Mittlerweile ist er ein erwachsener Mann, alkoholabhängig und in seinem Leben an einem Punkt angekommen an dem sich eindeutig etwas ändern muss. Er ist sich dessen nur noch nicht so ganz bewusst.
Dieses zentrale Thema des
Alkoholismus begleitet uns durch das gesamte Buch. Stephen King setzt sich
hierbei mit seiner eigenen Sucht auseinander. Zwar begegnet man in seinen
Büchern immer wieder dem Thema der Drogen und des Alkohols, aber zumindest bei
allen Büchern die ich bisher kenne, ist es mir in keinem so allgegenwärtig
aufgefallen, wie bei Doctor Sleep.
Dan Torrence ist am absoluten
Tiefpunkt und man spürt förmlich, wie der Dreck allgegenwärt ist. Solch echten
Ekel habe ich bisher selten bei einem Buch verspürt. Der Grund für sein Elend
und seine Sucht ist, dass das Shining ihm von klein an zugesetzt hat. Wenn er
trinkt, kann er die Stimmen ausschalten und ein scheinbar normales Leben führen.
Die zweite Protagonistin, Abra,
begleiten wir von der Geburt an. Schon sehr früh zeigen sich bei ihr besondere
und sehr starke Fähigkeiten, die sie zu Beginn kaum bewusst kontrollieren kann.
Auch sie hat das Shining und wird damit zur Zielscheibe für eine sehr
blutrünstige Gruppierung von Leuten, dem Wahren
Knoten.
Das ist eine Gruppe von
scheinbar unsterblichen vampirähnlichen Wesen, die sich von Steam, oder auch besonderen Fähigkeiten
von Menschen, ernähren. Sie streifen in ihren Wohnwagen quer durchs ganze Land,
immer auf der Suche nach dem nächsten Festmahl. Natürlich dauert es nicht
lange, bis sie auch auf Abra aufmerksam werden, denn Abras Fähigkeiten sind
wirklich ungewöhnlich. Mit diesen sorgt sie sowohl bei ihren Eltern, als auch
beim Leser für spannende, aber manchmal auch beunruhigende Momente.
Natürlich begegnen sich die
beiden Protagonisten im Laufe der Geschichte und zwischen Dan und Abra
entwickelt sich allmählich eine Mentor-Schüler Beziehung. Und obwohl Dan Abra
alles über das Shining beibringt, hat man das Gefühl, dass Abra Dan einiges
über das Leben beibringt und sie beide von dieser ungewöhnlichen Konstellation
nur profitieren können.
Ich muss gestehen, dass ich Shining
nie gelesen, sondern nur mehrfach als Film gesehen haben. Deshalb kann ich
nicht genau sagen, inwiefern die beiden Bücher gut miteinander verbunden sind.
Vom Film zum Buch kam ich jedoch voll und ganz mit. Natürlich gab es einige
Details, die noch einmal erwähnt wurden und mit denen der Bogen zum ersten Buch
gespannt wurde, die ich nicht ganz zuordnen konnte, doch war die Verbindung für
mich jedenfalls eigentlich insgesamt recht gut gelungen. Dennoch steht die
Geschichte irgendwie für sich selbst. Thematisch ähneln sich die Bücher, aber
insgesamt sind sie unvergleichbar. Es ist ein wenig, als wöllte man Äpfel mit
Birnen vergleichen. Beides wächst auf Bäumen, hat aber sonst nicht viel
miteinander gemein.
Zu Beginn des Buchs hatte ich
allerdings echte Probleme dem Handlungsstrang zu folgen. Die ersten 3 Stunden
habe ich auch deshalb gleich doppelt gehört (Was aber auch daran lag, dass
zwischen dem ersten Hören und dem Fortsetzen des Hörbuches mehrere Wochen lagen).
Doch was mir zu Beginn noch durch die Flut an Charakteren und Informationen und
vielen verschiedenen wichtigen und auch unwichtigen Namen noch verwirrend
vorkam, lief dann langsam Stück für Stück zusammen und es ergab sich ein doch
recht rundes Gesamtbild. Insgesamt war ich dann ab der Mitte des Buches immer
up-to-date, was die Charaktere angeht und fand sie im Nachhinein alle recht
gelungen. Obwohl Dan kein Stückchen mehr an den kleinen Danny aus dem Overlook
erinnert, fand ich ihn sehr sympathisch. Nach seinen Alkoholexzessen öffnet er
letztendlich seine Augen und auch sein Herz und das machte ihn langsam aber
sicher zu einem wirklich netten Onkel Dan.
Mein Liebling in dem Buch war
jedoch Abra. Mit ihrer kindlichen Art versucht sie ihre Kräfte und die Welt zu
verstehen. Manchmal kam sie mir ein wenig irre vor, aber keineswegs auf eine
unsympathische Art und Weise. Für ihr Alter ist sie sehr klug und es war immer
mal wieder sehr angenehm zwischen den doch recht harten und ehrlichen Passagen
Dans die sanfte und liebevollere Schreibweise Stephen Kings zu erfahren.
Womit ich direkt zum
Schreibstil komme. Dieser ist, wie immer bei Stephen King, schonungslos
ehrlich. Jedes Detail, ob wichtig oder unwichtig wird dem Leser erzählt.
Stephen King ist irgendwie der einzige Autor, bei dem ich das keinesfalls als
störend empfinde, sondern als sehr angenehm. Er schafft es irgendwie jede noch
so langweilig Szene als halb so langweilig zu gestalten. Wie ehrlich und direkt
dieser Schreibstil ist, habe ich gleich zu Beginn des Buches zu spüren
bekommen. Und zwar, als Dan nach einer durchzechten Nacht neben einem Mädchen
aufwacht und aufs Klo geht. Für meinen Magen war diese Szene etwas zu direkt,
sodass mir beinahe das Kotzen gekommen wäre. Aber das ist eben Stephen King und
obwohl manche Szenen echt eklig sind, ist das Gesamtbild alles in allem immer doch
echt genial.
Das Buch gleich insgesamt
einem echten Roadtrip, der durch etliche Horroszenarien führt. Wobei der Horror
bei Stephen King natürlich ein anderer ist. Ich fühle bei Stephen King nie
diese Paranoia, als ob jemand gleich hinter meinem Sofa auftauchen würde, um
mir den Kopf abzuhacken.
Bei Stephen King ist es eher
so ein dezentes Gruseln, das einem leicht die Nackenhaare aufstellen lässt.
Angenehm, aber nicht so traumatisch, dass man nächtelang nicht gut schlafen
kann. Man denkt sich immer wieder, dass es eigentlich nicht schlimmer für die Figuren
werden könnte und dann: Tada! Kommt noch eine Schippe drauf.
Aber genau das mag ich
irgendwie an seinen Büchern. Sie sind von vorn bis hinten spannend und
irgendwie schafft Stephen King es jedes Mal seine Bücher genauso enden zu
lassen, wie ich es nicht erwartet hätte. Okay. Bei Doctor Sleep gibt es
offensichtlich nur ein Ende, auf das alles hinauslaufen wird. Es ist zwar etwas
zittrig und wirkte für mich im Vergleich zum Rest des Buches etwas
dahingeklatscht, aber trotzdem erfährt man am Ende zumindest noch ein paar
Details, mit denen ich jedenfalls nicht gerechnet hätte.
Insgesamt eine wirklich
spannende Geschichte, die thematisch mit Shining
zusammen hängt, jedoch auch ganz gut als einzelnes Werk gelesen werden kann.
Die beiden Hauptfiguren Dan und Abra sind vielschichtig und jede auf ihre Art
und Weise sehr sympathisch und vor allem letztere gibt der Story einen
ungewöhnlich spannenden Kick. David Nathan liest das Buch
wie immer perfekt und diesbezüglich gibt es nichts zu meckern.
Von mir gibt es wegen der
kleineren storytechnischen Mängeln insgesamt acht von zehn Cupcakes.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen