Titel: Zeitsplitter – Die Jägerin
Originaltitel: All our Yesterdays
Autoren: Cristin Terrill
Reihe: Band 1
Seiten: 330
Preis: 14,99€
Kaufen: Zeitsplitter
Bewertung: ♥♥♥♥♥♥♥♥♥•
Marina steht am Anfang: Sie
ist reich, beliebt und verliebt in einen hinreißend attraktiven Jungen.
Em ist am Ende: Sie ist seit Jahren auf der Flucht, seit Monaten in einer winzigen Zelle eingesperrt, wird beinahe täglich verhört.
Die beiden Mädchen haben nichts gemeinsam, außer der einen Sache: Sie sind ein und dieselbe Person. Vier Jahre trennen sie. Vier Jahre, in denen die Welt an den Rand des Abgrunds gerät. Doch Em bekommt die Möglichkeit, durch eine Zeitreise die Vergangenheit zu ändern. Nur ist der Preis, den sie dafür zahlen muss, schrecklich...
Em ist am Ende: Sie ist seit Jahren auf der Flucht, seit Monaten in einer winzigen Zelle eingesperrt, wird beinahe täglich verhört.
Die beiden Mädchen haben nichts gemeinsam, außer der einen Sache: Sie sind ein und dieselbe Person. Vier Jahre trennen sie. Vier Jahre, in denen die Welt an den Rand des Abgrunds gerät. Doch Em bekommt die Möglichkeit, durch eine Zeitreise die Vergangenheit zu ändern. Nur ist der Preis, den sie dafür zahlen muss, schrecklich...
Ich finde die Covergestaltung
dieses Buch nach dem Lesen doch recht gelungen. Anfangs sagte sie mir nicht
sonderlich zu, weil ich nicht ganz verstehen konnte, was dieses in poppigen
Farben gehaltene Gesicht auf der oberen Seite mit der Geschichte zu tun haben
soll. Aber nun symbolisieren für mich die beiden Mädchen auf dem Cover perfekt
Marina und Em, so gleich und unterschiedlich wie sie eben sind.
Mir persönlich gefällt der
Titel Zeitsplitter sehr. Die
englische Variante, All our Yesterdays,
klingt auch sehr schön und passt genauso gut zu der Geschichte. Doch was haben
die deutschen eigentlich immer mit ihren unpassenden Untertiteln…? Die Jägerin ist – sorry – echt doof
gewählt. Beim englischen ersten Band ist das Buch auch ganz gut ohne Zweittitel
zu Recht gekommen, wieso dann nicht der deutsche?
Ich starre auf das metallene Abflussgitter in der Mitte des
Betonbodens.
Ein spannender Zeitreisekrimi,
der die eine oder andere Überraschung bereithält!
Zeitsplitter beginnt sehr rasant. Em befindet sich in einer Zelle,
eingesperrt in einem Gebäude von dem sie keine Ahnung hat wo es sich befindet.
Zwischen ihren vier Wänden befindet sich, abgesehen von ihr, nur eine Pritsche
und ein Abfluss, der sie beinahe in den Wahnsinn treibt. Wir werden mitten in
die aufregende Handlung geworfen, was die Spannung von Beginn an auf einem sehr
hohen Niveau hält. Erst im vierten Kapitel, mit dem Umschwung zu Marina, wird
dem Leser eine kleine Verschnaufpause gegönnt.
Im Gegensatz zu Ems
aufregenden ersten drei Kapitel wirkt Marinas Leben beinahe öde und langweilig,
wodurch einem der Kontrast, der zwischen den beiden Mädchen liegt, von Beginn
an sehr bewusst wird.
Mich hat das Buch dadurch von
der ersten Seite an so gefesselt, dass ich es kaum noch aus der Hand legen
konnte. Dadurch wurden natürlich meine Erwartungen an den Rest des Buches
extrem in die Höhe geschraubt. Zwischendurch hatte ich ab und Angst, dass sie
enttäuscht werden könnten, aber die Wende kam immer wieder und so flogen die
Seiten nur so dahin.
Der Roman bietet eine
verworrene Geschichte, die immer wieder zwischen Marina und Em wechselt. Aus
dem Klappentext wissen wir zwar leider schon, dass es sich hierbei um ein und
dieselbe Person handelt, aber dieser Spoiler wird auch in der Geschichte recht
weit am Anfang erwähnt, sodass ich mich dadurch nur sehr wenig gestört gefühlt
habe.
Vier Jahre trennen die beiden
Mädchen voneinander. Marina kommt aus gutem Hause, sie ist naiv und wünscht
sich nichts sehnlicher als das ihre große Liebe endlich erwidert wird. Em
hingegen hat nichts, ist ständig auf der Flucht und versucht die Welt wieder in
ihre geregelten Fugen zu lenken.
Sie sind ein und dieselbe
Person und dennoch vollkommen verschieden.
Es war wirklich faszinierend
dabei zuzusehen, wie ein und dasselbe Mädchen vollkommen unterschiedlich
handelt, und das obwohl sie nur vier Jahre trennen. Der Sprung von Marina zu Em
ist wirklich unglaublich riesig. Dennoch erkennt man ein und dieselbe
Persönlichkeit in beiden wieder, was sie nicht zu komplett unterschiedlichen
Menschen macht. Hier sieht man, das Cristin Terrill in viele Facetten strahlen
kann. Ich konnte mich bis zum Ende der Geschichte nicht entscheiden, welche der
beiden Versionen von Marina ich lieber mochte.
Während des ganzen Romans
erfährt man häppchenweise Informationen, wie es zu der ganzen Situation kommen
konnte. Hier rückt die Autorin nicht so schnell mit allen Einzelheiten heraus,
was die Spannung teilweise nur noch unerträglicher macht. In jedem Kapitel
erfährt man neue Tatsachen, die das Puzzle im Kopf allmählich vervollständigen.
Komplett ist es schließlich auf den letzten paar Seiten, in denen alle Fäden zusammenlaufen
und einen gelungenen Abschluss findet.
Die Handlung ist insgesamt
relativ komplex, wenn auch nicht zu schwer verstehen. Einige Handlungsstränge
sind etwas verwirrend, oder regen zum mitdenken an. Manchmal fragt man sich,
was passiert wäre, wenn eine der Figuren anders reagiert hätte oder einen
anderen Weg eingeschlagen wäre. Hierbei entstanden für mich in der Geschichte
ein paar winzige Logiklücken, über die ich aber auf Grund des sonst sehr gut
gelungenen Romans hinwegsehen kann.
Insgesamt steckt der Roman aber
oft voller unerwarteten Wendungen im Geschehen. Häufig wusste man einfach
nicht, dass dies nun geschehen würde. Vor allem das Ende hat dem ganzen hier
noch die Krone aufgesetzt.
Zeitsplitter erzählt von einer vollkommen anderen Art des Zeitreisens, als ich es bisher kannte. Diese ist weitaus technischer, physikalischer und offenbar besser durchdachter (zumindest für eine Niete auf solchen Gebieten wie mich :D) als alles was ich bisher gelesen habe. Es wird im Laufe des Romans kurz und knapp erläutert, wie das ganze funktioniert und damit ist man vollkommen zufriedengestellt. Der Akt des Zeitreisens selbst steht hier nämlich nicht im Vordergrund, viel mehr die Geschichte die entsteht, nachdem eine solche stattgefunden hat.
Ein wenig schade fand ich, dass
man im Verlaufe des Buches zwar erfährt, dass Em bereits zuvor 14 Zeitreisen
unternommen hat, diese jedoch nur am Rande abgespeist werden. Zwar würden
ausführliche Informationen hierzu den Roman sprengen, doch irgendwie fehlte mir
hier etwas die Liebe zum Detail, die sonst so perfekt ausgearbeitet ist. Eine
Fortsetzung wird in englisch noch dieses Jahr erscheinen, vielleicht gibt es
hier ein paar mehr Informationen dazu?
Wobei ich mich allerdings
frage, was in dieser Fortsetzung geschehen soll, da die Geschichte ein ganz
gutes Ende gefunden hat, welches mich als Leser zufrieden stellt, obwohl noch
einige kleine Fragen offen geblieben sind.
Was ich dem Roman außerdem wirklich
zu gute heißen muss, ist die Liebesgeschichte. Sie ist keine von diesen
kitschigen, die nach kaum 50 Seiten das halbe Buch einnimmt. Nein, sie wird
dezent am Rande erzählt und ich habe sie als keinesfalls störend empfunden.
Eine komplexe Liebesgeschichte hätte auch die ganze Story eigentlich nur
gestört. Das Beziehungsgeflecht ist zwar genauso komplex wie der Rest der
Geschichte, aber das macht das ganze Buch insgesamt nur noch spannender.
Cristin Terrill hat in ihrem
Debüt eine ganz besondere Art von Zeitreise ausgetüftelt, die sich definitiv
sehen lassen kann! Der Roman ist gut durchdacht, überrascht oft mit
unerwarteten Wendungen und ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite.
Für mich war dieses Buch
definitiv ein Highlight und ich kann es nur weiterempfehlen.
Insgesamt gebe ich wegen der
kleinen Mängel neun von zehn Cupcakes.
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